Die Idee – Buch Sirach aus dem alten Testament
Unter Sirach 18.15 fängt das schon an mit der rechten Zeit und geht weiter
Sirach 20.1 Es gibt eine Zurechtweisung, die nicht zur rechten Zeit kommt.
Sirach 20.6 Es gibt einen, der schweigt, weil er den rechten Zeitpunkt erkannt hat.
Bei Sirach geht es oft um die rechte Zeit zum Reden oder zum Schweigen. Daraus folgt die rechte Zeit für Entscheidungen und zum Handeln.
Alles zu seiner Zeit – zur rechten Zeit, das sagt sich so salopp. Also kein Thema weiter, oder?
Wenn mein Blechkuchen nach einer Stunde Backzeit schwarz geworden ist, dann war es garantiert nicht der richtige Zeitpunkt, ihn aus dem Herd zu holen. Vielleicht 5 Minuten eher wären besser gewesen. Aber nicht so schlimm, ich kann ja im nächsten Jahr einen neuen backen.
Ansonsten ist die rechte Zeit für mich eigentlich immer, wenn ich ein dringendes Bedürfnis habe, weil Gott mich als Menschen so gemacht hat. Also Hunger, Durst oder mal mit jemand plaudern, aber auch schlafen. Und so weiter.
Normaler Weise überlegen wir nicht ständig, was wir im nächsten Moment tun. Wir treffen fast automatisch mehr oder weniger wichtige Entscheidungen. Aber wenn alles irgendwie nicht mehr so läuft, dann überlegt man sich vielleicht doch, was nicht in Ordnung ist.
Also was ist die rechte Zeit und wann ist sie?
Zum Ursprung der Zeit
Gott hat die Welt geschaffen und alles so gemacht, dass sich Leben auf der Erde entwickeln konnte, also auch den Menschen. Ihm – also uns hat er die Zeit zur Orientierung gegeben. Er hat ja alles für uns vorher bestimmt.
Sechs Tage sollst du schaffen aber am siebten Tag sollst du ruhen.
Er hat dies so gemacht, damit wir Menschen überhaupt existieren können.
Doch wir Menschen haben durch Ungeduld und Eigensinn so einiges durcheinander gebracht.
Ganz einfach und einleuchtend ist die rechte Zeit bei Alltagsdingen, die sich immer wiederholen und notwendig sind. Wie eben schon gesagt, Essen, Trinken und Schlafen. Wenn ich dann die rechte Zeit verpasse, kann es im Extremfall meine Gesundheit schädigen. Zur Arbeit gehen oder auch nicht ….
Aber noch andere Dinge sind entsprechend wohl bestimmt.
Am Sonntag gehen wir in der Regel zur Kirche. Zusätzlich gibt es eine Reihe von Feiertagen zu bestimmten Zeiten.
Wir haben Tag und Nacht, die Jahreszeiten und den Lauf des Lebens.
Zeugung und Geburt, körperliche und geistige Entwicklung geschehen im Prinzip nach einem Zeitplan, damit der Mensch als solcher leben kann – für sich und in der Gemeinschaft. Durch Wissenschaft und Forschung haben sich die Bedingungen zwar geändert für die Lebensfähigkeit und Gesundheit, aber es bleiben Grenzen. Und diese Grenzen sind durch unseren Schöpfer bestimmt.
Offenbar beruht Die rechte Zeit auf Erfordernissen und Bedingungen. Sie ist nicht zufällig.
Also bedeutet die rechte Zeit das richtige Tun zur richtigen Zeit. Eigentlich doch ganz einfach. Das kriegen wir doch wohl noch hin. Oder? ….leider oft nicht. Denn manchmal gehen die einfachsten Dinge schief – weil wir sie im falschen Moment und zu sehr wollen oder nicht aufmerksam sind.
Kleine und große Entscheidungen treffen wir jeden Tag. Vieles haben wir dabei in der Hand, weil es uns von Gott gegeben ist. Anderes geschieht auch gegen unseren Willen. Wir bestimmen nicht unser Ende.
Die rechte Zeit hat nicht nur mit Momententscheidungen zu tun, sondern auch mit der Dauer unseres Handelns.
Es ist Zeit für eine Pause, für Ruhe. Gott hat den siebten Tag als Ruhetag geboten, weil der Mensch ein gesundes Maß an Ruhe braucht. Das rechte Maß ist untrennbar mit der rechten Zeit verbunden.
Aber genau das gesunde Maß ist zu einem Problem geworden. Mit dem Auftrag Gottes, sich die Erde untertan zu machen, hat der Mensch ein komplexes System geschaffen. Bei diesen Herausforderungen ist es schon sehr problematisch, noch den Überblick zu haben. Wir sind oft nicht mehr in der Lage, unsere Zeit gut zu planen und zu nutzen. Und damit sind wir beim vorherigen Punkt – den Alltagsdingen und wie wir mit ihnen umgehen. Vor allem die Ruhe spielt immer weniger eine Rolle. Wir hetzen durch die Minuten, Stunden, Tage, Jahre.
Erst wenn wir die Folgen unseres Eiligseins spüren, versuchen wir ein ruhigeres Leben zu führen. Aber das ist sehr schwer, weil wir damit viele unserer Gewohnheiten aufgeben müssten.
Damit sind wir an dem Punkt, dass das rechte Tun zur rechten Zeit mit Weisheit und Erkenntnis zu tun hat.
Nur durch einen Lernprozess gelangen wir zu der Erkenntnis, was zur rechten Zeit getan werden muss .
Ich persönlich z.B. hatte nie ein Gefühl für die rechte Zeit. Vor allem auch deshalb nicht, weil ich mich viel zu sehr an anderen Menschen orientiert hatte. Ich hatte keinen Plan für mich selbst. Und das, was andere taten und wie gut die überall waren, passte selten zu mir. Aber Gott hat mich trotz alledem mit seiner Weisheit und Güte geleitet. Er hat viele Dinge zur rechten Zeit geschehen lassen, ohne dass es mir bewusst war und auch ohne, dass ich es gut fand. Daraus habe ich gelernt.
Die rechte Zeit ist eben auch, aus Liebe zu handeln, für den Nächsten da zu sein, für die Gemeinschaft. Und Gott einen angemessenen Platz im Leben zu geben. Auch im Glauben braucht es die rechte Zeit. Der Glaube muss reifen, die rechte Zeit muss reifen. Sie ist nicht einfach so für uns Menschen greifbar. Um sie zu erkennen braucht man Gottvertrauen. Denn nur er kann uns lehren, nach ihr zu leben. Auch wer nicht gläubig ist, wird von Gott gelenkt, nur das er sich dessen nicht bewusst ist.
Die rechte Zeit ist eine gute Zeit.
Mir gelingen viele Dinge wie von „Zauberhand“. Gott zeigt sich auch in Dingen, die wir ihm eigentlich nicht zuschreiben oder wo wir denken, was hat er jetzt damit zu tun.
Und ich habe in meinem Alltag gelernt, ein gutes Gefühl für das rechte Tun und das richtige Maß zu finden.
Was macht nun die rechte Zeit aus?
Ich habe euch nun viele Gedanken von mir zum Thema rechte Zeit mitgeteilt. Doch das Wichtigste und Entscheidende für uns Christen fehlt noch.
Im Grunde ist die rechte Zeit nicht wirklich fassbar, weil wir sie nur zum Teil bestimmen und sie nicht in ihrer ganzen Bedeutung erfassen können.
Aber sie bedeutet, Gott zu vertrauen in jedem Moment unseres Lebens. Mit Weisheit und Erkenntnis kommt man ihr nahe, kommt man Gott nahe, man kommt ihm nahe zu jeder Zeit. Eine tiefe Nähe zu Gott als tiefer innerer Frieden ist dann die Folge.
Die rechte Zeit ist wie ein Geheimnis:
Wie sie kommt und wie sie sich zeigt. So eine Ahnung von Gottes Liebe und seinem Plan für uns. Denn zur rechten Zeit das richtige Tun bedeutet auch Frieden und Liebe. Sich nicht hetzen, Geduld haben mit sich und den Mitmenschen und auf Gott hören.
Wenn Gedanken ausgereift sind, wenn keiner mehr etwas sagt, wenn die Gedanken so wichtig sind, dass sie ausgesprochen werden müssen, wenn man gefragt wird …. ,
wenn man sofort widersprechen muss – manchmal muss man jemand ins Wort fallen,
Die rechte Zeit braucht Zeit, um zu reifen.
Wenn wir Gott vertrauen geschieht alles zu seiner Zeit.
Die rechte Zeit zu beachten heißt, nach Gottes Plan zu leben. Seine göttliche Ordnung zu respektieren und zu halten.
Dazu gehört auch, die Freiheit, die er uns geschenkt hat. Freiheit – auch selbst über unsere Zeit entscheiden zu können.
Zeitpunkt verpasst? Wenn wir etwas zur rechten Zeit – also rechtzeitig tun vermeiden wir Stress. Das setzt eine gute Planung voraus.
Wenn wir ihm nicht so sehr vertrauen, dann geschieht es auch zu seiner Zeit, eben nur nach einem kleinen Umweg …Manchmal legt uns Gott wie ganz zufällig ein Hindernis in den Weg. Das ist, als ob uns eine unsichtbare Hand von etwas abhält, was wir gerade tun wollen und was zumindest für den Zeitpunkt nicht gut für uns wäre.
Kein Stress die rechte Zeit zu verpassen
Jetzt müssen wir uns aber auch keinen Stress damit machen, immer die rechte Zeit bei all unserm Tun zu „erwischen“. Zwischendurch mal tief Luft holen und einfach Gott vertrauen. Mit Gottes Segen und seiner Liebe wird es gelingen.
Der rechte Zeitpunkt ist wenn etwas aus Liebe getan wird.
Erst spät in meinem Leben fand ich Zugang zu dem, was Gottes Liebe wirklich ausmacht und bedeutet.
Habe ich fast 60 Jahre alles falsch gemacht oder wenig richtig ???? Also nicht in dem Sinne, was ich gerade beschrieben habe?
Nein, ganz und gar nicht. Gott hat mir in meinem Leben Engel geschickt. Gott hat mich so gemacht wie ich bin und wie ich war. Er hat meinen Lebensweg bestimmt, auch wenn ich mir dessen nicht bewusst war. Und das gilt auch für euch alle, die ihr hier beisammen seid und auch für alle Menschen da draußen – selbst für die, die Gott nicht kennen.
Der recht Zeitpunkt ist immer heute und jetzt und mit Gott !!
Die rechte Zeit braucht Zeit, Zeit um das, was in ihr geschehen soll, reifen zu lassen.
Und die rechte Zeit ist am Ende die Ewigkeit.