Das einfache Gebet

Bei diesem Thema beziehen wir uns auf das Buch von Joyce Meyer „Die Kraft einfachen Gebets“

©Alle Rechte der deutschen Ausgabe bei Joyce Meyer Ministries GmbH, ISBN 978-3-939627-26-5, Auflage, Dezember 2010

Zitat: „Beten ist einfach“ . . . „es ist so viel einfacher, als wir glauben.“

Menschen machen das Gebet oft kompliziert, weil sie meinen, dass es dadurch besonders gut sei. Aber das Gegenteil ist der Fall. Sicher gehören zum Glaubensschatz einige feste Gebete und Litaneien. Viele Christen meinen auch, dass sie solche kennen und regelmäßig beten müssten. Bei einigen Gelegenheiten gehören sie wohl einfach dazu, obwohl sie oft trocken und kompliziert sind.

Für Lieder gilt wohl das gleiche. Es gibt schöne christliche Lieder, die dem, der sie singt, das Herz öffnet durch ihre ansprechende Melodie und einen guten Text. Aber es gibt auch einige, vor allem ältere Lieder, deren Texte beinahe abstoßend wirken und schwierige Melodien haben. Gerade das Singen aber sollte besondere Freude bringen und inhaltlich den liebenden Gott beschreiben. Und manchmal werden alte schöne Lieder durch neue Texte und Melodien so verändert, dass sie mich nicht mehr berühren.

Zitat: „Nach Gottes Vorstellung müsste unser Gebetsleben natürlich und freudig sein! Er möchte, dass wir ehrlich und von Herzen beten und unsere Kommunikation mit ihm unbelastet von Regeln, Vorschriften, Gesetzlichkeit und Verpflichtungen ist.“ . . . „Dabei ist Beten einfach Reden mit Gott.“ . . . „Kurze, einfache Gebete können unbeschreiblich kraftvoll sein.“

Unser Beten sollte eine Vereinigung unseres Herzens mit dem Herzen Gottes sein. Das Bedürfnis, zu beten zeigt, dass wir an die geistliche Welt glauben. Das heißt, wir öffnen unser Herz zu Gott und bekennen dadurch, dass wir an seine Liebe glauben.

Zitat: „Gebet öffnet Gott die Tür, so dass er wirken kann.“ . . . „Gebet ist Teil eines gehorsamen Lebensstils.“

Die Aussage „gehorsamer Lebensstil“ warf eine Frage auf. Was bedeutet wohl gehorsam? Diese Frage beweist, wie ernst wir über unsere Themen reden wollen. Für einen Christen scheint es allgemein selbstverständlich zu sein, so etwas einfach zu wissen. Nun: Gehorsam bedeutet nicht, immer alles zu tun, was einem gesagt wird. Gehorsam gegenüber Gott bedeutet, seine Gebote zu halten und eine christliche Grundhaltung zu haben gegenüber Gott und den Nächsten. Die 10 Gebote sollen uns ja nicht etwas vorschreiben. Sie machen aber deutlich, was für uns Menschen gut ist und also auch vor Gott.

Zum Gebet gehört, dass wir Bitten äußern. Es bedeutet, dass wir uns vertrauensvoll an Gott, unseren Vater im Himmel wenden dürfen und ihm all unsere Sorgen und Nöte darbringen können.

Zitat: „Die Bibel sagt, bestimmte Dinge haben wir nicht, weil wir Gott nicht um sie bitten (siehe Jakobus 4,2), und es gehört zum großen Geheimnis des Gebets, dass Gott von uns um das gebeten werden möchte, was er längst für uns bereithält.“ . . . „Auf Erden tut Gott nichts, worum ihn nicht jemand bittet.“

Vielleicht erscheint es etwas erschreckend, wenn ich feststelle, dass ich in meinem Gebet Gott nicht um etwas sehr wichtiges gebeten habe, was er auf Erden unbedingt tun müsste, damit irgendwo in der Welt eine große Not gelindert würde. Aber erstens gibt es immer genug Beter, die das erbitten; soll heißen, du bist nicht alleine. Es beten viele Christen auf der Welt. Und eigentlich beten wir meist mehr und öfter als wir denken. Schon der Gedanke oder das Mitgefühl ist Gebet. Folgendes Zitat ist dafür ein gutes Beispiel:

Zitat: „Schlicht „Danke, Herr“ zu sagen, wenn einem klar wird, dass man gerade vor einem Autounfall bewahrt wurde, ist eine bestimmte Art von Gebet.“

Wie bete ich denn nun einfach? Hört Gott mein Gebet überhaupt? Und bewirkt mein Gebet wirklich etwas? Denn oft handelt Gott nicht nach unseren Vorstellungen und nicht „schnell genug“ für unser Empfinden.

Wenn du keine Worte findest, dann ist dein erstes Gebet: „Herr, lehre mich beten!“

Wenn Gebet reden mit Gott ist, dann ist es wichtig, zu lernen, wie Gott antwortet. Also seine Stimme hören. Und weil jeder Mensch einzigartig ist, deshalb redet Gott auch zu jedem Menschen anders. Aber es gibt eine Gemeinsamkeit, wie Gott zu allen Menschen spricht: Suche seine Nähe vor allem in der Ruhe! Das heißt nicht, dass es dabei immer ganz still sein muss. Es kommt auf die innere Ruhe an.

Ich meinte früher, dass ich genauso beten sollte, wie es mir beigebracht wurde. Das war sicher eine wertvolle Grundübung, aber es war letztlich für mich leer. Ich hatte dabei keine echte Beziehung zu Gott. Ich hatte aber immerhin die Haltung, für meinen Glauben immer und überall einzustehen.

Heute habe ich mir über viele Jahre eine Gebetshaltung erworben mit Gottes Hilfe. Es waren nicht nur meine Worte, weswegen er mich verändert hat. Es war meine Sehnsucht nach dieser Veränderung. Es war mein innerster Wunsch, Gott zu gefallen. Angefangen habe ich, als ich einsah, dass es völlig unnütz ist, anderen Menschen gefallen zu wollen um jeden Preis. Das ist nicht Gottes Wille. Gemeinschaft ja, aber trotzdem Ich selbst bleiben. Auch diese Sehnsucht ist Gebet.

Meine Gebetshaltung hat gerade dazu geführt, dass mir ein bestimmtes Tischgebet zum Mittagessen eingefallen ist, was ich von früher her kannte. Es ist ein kurzes Lied. Gut – es kommt vor, dass ich mal vergesse zu beten. Aber ich mache mir dafür keinen Zettel zur Erinnerung, weil ich mich in der Haltung üben will, daran zu denken.

Gott will nicht, dass wir zum Gebet immer eine ganz bestimmte Gebetshaltung einnehmen. Es kann sicher hilfreich sein, für eine angemessene Stimmung zu sorgen zum Gebet. Aber Gott will ja eigentlich, dass wir den ganzen Tag an ihn denken. Er sieht nicht nur in unser Herz in dem Moment, in dem wir mit zum Teil eingeübten Worten beten. Er sieht uns den ganzen Tag, ja unser ganzes Leben. Eine solche Gebetshaltung können wir nicht haben, wenn Gott für uns eigentlich unnahbar ist. Als junger Mensch habe ich immer nur den strengen Gott erfahren. Aber Gott will uns Freund sein. Ein ganz besonderer Freund – der nämlich allmächtig ist. Solch einem Freund sollten wir doch leichten Herzens auch Freund sein können.

Gottes Freundschaft mit Menschen kann zum Bespiel so aussehen wie die zu Abraham. In der Bibel ist von „Freund Gottes“ oder „deinen Freund“ die Rede. Und Gott sagte ihm, was er vorhatte im Bezug auf Sodom und Gomorra.

Zitat: „In einer Freundschaft redet man über das, was man gerade tut und zu tun plant.“

Wir dürfen unser Beten, also unser Gespräch mit ihm, in ganz normaler Alltagsprache führen. So wie Abraham, der mit Gott diskutiert und verhandelt. Und er konnte dies als Freund Gottes so freimütig tun.

Heute haben wir andere Sorgen und Nöte. Wir haben Pläne für unser Leben und Gott hat seine Pläne für uns. Darüber kann man mit ihm wirklich reden und so seinen Willen erkennen und tun.

Zitat: „Gott von Herzen gehorchen zu wollen ist sicher einer der besten Wege zu einer immer tiefer werdenden Freundschaft mit ihm.“

Ein Freund Gottes zu sein ist sicher für viele Menschen ungewohnt. Eher erstarren wir doch vor Ehrfurcht, als dass wir sein Freund sein können (wollen?), weil viele von uns das früher einmal so gelernt haben.

Aber wie kann ich ein Freund Gottes werden?

Zitat: „Wenn Sie ein Nachfolger Jesu sind, sind Sie ein Jünger unserer Tage und damit sein Freund.“

Jede Freundschaft muss gepflegt werden. Sie braucht viel Zeit und Kraft, um zu wachsen. Dabei hilft das einfache, also das sehr persönliche Gebet. Das muss auch nicht perfekt sein. Wir Menschen dürfen Fehler machen und diese auch zugeben. Gott als unser Freund hilft dann schon weiter. Eigentlich sind wir ja sogar abhängig von seiner Freundschaft (und Liebe!). In dieser Abhängigkeit sollen und dürfen wir uns Gott besonders anvertrauen.

Gott will uns sagen, was er von uns will. Er möchte, dass wir seine Pläne mit uns Menschen kennen. Als ich in der Kirche in Nauen plötzlich vom Heiligen Geist erfüllt wurde, wusste ich, dass ich zum Glauben und zur Kirche zurückkehren will. Da gab es keinen anderen Gedanken, denn da war ich mit Gott alleine. Und weil Gott mir direkt ins Herz sprach, war ich total überwältigt. Erst später verstand ich, dass dieser Moment gut vorbereitet war. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass mir Gott als Freund begegnete. Das war nicht mehr der strenge Gott, den ich bis dahin kannte. Da war so viel Liebe in diesem Moment. Und genau deshalb gab es für mich nur diesen einen Gedanken: zurück zum Glauben. Es dauerte zwar noch ein dreiviertel Jahr bis zu meiner Rückkehr zur katholischen Kirchengemeinde der Heiligen Dreifaltigkeit in Brandenburg, aber ich ging diesen Schritt. Gott gab mir diese Zeit, in der ich reifen konnte für die Ausführung seines Willens. Denn da gab es genau die Zweifel, ob ich den anderen Menschen in der Gemeinde willkommen sein würde.

Zitat: „Während Sie mehr in Ihre Freundschaft mit Gott hineinwachsen, dürfen Sie nie vergessen, dass Ihre Beziehung auf dem gründet, wer er ist, nicht darauf, was er für sie tun kann. Suchen Sie stets seine Gegenwart und nicht seine Gaben; suchen Sie sein Angesicht, nicht seine offene Hand.“

In einer Freundschaft zwischen Menschen findet es keiner gut, wenn der oder die andere einen nur mag, weil er oder sie etwas geben kann, was er oder sie haben will.

Durch die Freundschaft dürfen wir im Gebet auch ruhig etwas mutiger sein.

Zitat: „In diesem Zusammenhang schrieb Charles Spurgeon, die Liebe klopfe solange bei Gott an, bis er die Tür öffne. Wenn wir wissen, Gott hat, was wir brauchen, und möchte es uns auch geben, weil wir seine Freunde sind, lassen wir nicht locker.“

Ein weiteres Zitat: „Ich glaube, Gott sucht nach Männern und Frauen, die vertrauensvoll beten.“

Vertrauen setzt Freundschaft voraus. Je mehr wir Gott vertrauen, um so tiefer wird diese Freundschaft. Und dann können wir auch mutiger beten und bitten. Gott mag es, wenn wir mutig vor ihn hintreten und ihn um viel bitten. Denn noch viel mehr als wir erbitten, vermag er uns zu geben in seiner Allmacht. Die Freundschaft zu Gott macht uns zuversichtlicher in der Gewissheit, dass er viel zu geben hat,.

Zitat: „Seien Sie stets respektvoll im Umgang mit Gott, niemals aber ängstlich!“

Zitat: „Sind wir Freunde Gottes, so tut diese Freundschaft nicht bloß uns gut, sondern auch denen, die uns umgeben.“ . . . „Doch selbst wenn wir nicht haben, was die Menschen wirklich brauchen – Gott hat es.“

Wenn ich dann also für jemand bete, dann kann Gott ihm das geben, was ich nicht habe.

Es gibt viele Gründe, Gott um etwas zu bitten. Oft ist es auch etwas oder sind es Menschen, die uns nicht immer nahe sind. Dann kommt es vor, dass wir eine Weile nicht mehr daran denken, dafür zu beten. Doch Gott meldet sich wieder und möchte, dass wir wieder daran denken und beten. Dann sollten wir es auch tun aus Gehorsam zu unserem himmlischen Vater.

Denn das Gebet hat Macht, auch wenn wir es nicht immer merken. Wir sollten aber nie daran zweifeln.

Gott möchte immer, dass wir ihm unser Herz ausschütten. Das können wir durch einfaches Beten. Einfaches Beten sollte aber nicht sein, dass es eine Art Verlegenheit ist, wie wir beten. Ein Beispiel dafür wäre: Zitat: „Herr, wir bitten dich einfach, dass du uns beschützt.“ Wenn wir so beten, sind wir uns nicht so ganz sicher, ob Gott diese Bitte erfüllt. Er möchte nicht, dass wir ihn so unsicher um etwas bitten, wo er uns doch so überaus reichlich beschenken kann.

Mein persönliches Tischgebet ist kurz, aber ich singe es immer: „Segne Vater diese Gaben, Amen, Amen!“ Weil ich es singe, lege ich viel mehr Kraft und Glauben hinein, als wenn ich es beten würde. Ich fühle direkt den Segen, um den ich Gott bitte.

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