Das Gebet

Das Gebet

Zu diesem Thema gab es eine spontane Wortmeldung:

„Und bitte Herr, gib mir nicht, was ich will, sondern was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.“

Quelle: Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944), französischer Humanist und Schriftsteller, aus dem Französischen übersetzt und sprachlich angepasst von Michael Behn (https://www.blueprints.de/artikel/selbstmanagement/die-kunst-der-kleinen-schritte-von-saint-exupery.html)

Das erste Gebet war das „Vater unser . . .“ Die Jünger baten Jesus: Herr lehre uns beten!

Mt 6, 5-14: Vom Beten – Das Vater unser

Jesus selbst ging immer wieder abseitsin die Stille, um zu beten. Er war immer für die Menschen da, brauchte aber auch die Nähe seines Vaters für das besondere innige Gebet. Vor allem im Angesicht des nahenden Leidens und Sterbens.

Lk 11,1-13: Das Vaterunser und der Aufruf zum beharrlichen Bitten

„Und es geschah: Jesus betete einmal an einem Ort; als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten gelehrt hat! 2 Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name. / Dein Reich komme. 3 Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen! 4 Und erlass uns unsere Sünden; / denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. / Und führe uns nicht in Versuchung! 5 Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; 6 denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen und ich habe ihm nichts anzubieten!, 7 wird dann der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? 8 Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. 9 Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. 10 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. 11 Oder welcher Vater unter euch, den der Sohn um einen Fisch bittet, gibt ihm statt eines Fisches eine Schlange 12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? 13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.“

Es gibt viele verschieden Formen des Gebets. Hier seien einige genannt:

Lobpreis ist Gebet. Gebet in der Gemeinschaft, in der Stille, Anbetung, ganz persönlich, Fürbittgebete, Gebete um den Heiligen Geist, Bittgebete, Tischgebete, Tageszeitgebete, Gebet um Vergebung, Dankgebete, Gebete für die Verstorbenen. Gebete der Verehrung Marias und der Heiligen

Beten in der Stille – ungestört.

Es ist wichtig, im Gebet die Stimme Gottes zu hören.

Man kann mit Worten beten oder mit Liedern. Aber man kann auch ohne Worte beten.

Und es ist wichtig, für das Beten eine passende Atmosphäre und Umgebung zu schaffen. Das kann sogar für das Gebet zwischendurch, bei dem du dich für etwas von Gott bedankst. Dann sorgst du für einen Moment Stille in dir selbst.

Gebetsübungen – Worte finden, Gott zuhören.

Gebet als Liebesbeweis – sich Zeit nehmen.

Wenn es in mir betet ! Wenn mich Beten den Tag über begleitet.

Die folgenden Lieder haben uns bei diesem Thema begleitet:

Vater unser Lied (Elouisa)

Die Priester: Vater unser

Vater im Himmel – Outbreakband feat. Samuel Harfst & Urban Life Worship (Official Video)

Und diese Seite mit Gebeten:

https://www.katholisch.de/artikel/42-gebete-fur-jeden-tag

Das folgende Gebet ist mir im Internet aufgefallen für uns, weil es so gut beschreibt, wie wir uns oft fühlen, wenn wir beten wollen:

Hier bin ich“

„Gott, hier bin ich, aber meine Gedanken sind noch bei mir und bei diesem Tag. Hier bin ich, Gott. Und ich möchte so gerne ruhig werden, aber noch ist Unruhe in mir. Hier bin ich, Gott, und möchte gerne beten, aber ich finde keine Worte. Hier bin ich, Gott, und möchte auf dich hören, aber in mir ist so viel Lärm. Gott, hier bin ich mit meinem Leben, mit meinem Tag, mit der Unruhe in mir, mit meiner Sprachlosigkeit, mit dem Lärm in mir, der die Ohren taub macht. Du nimmst mich an, so wie ich bin. Hier bin ich, Gott.“

Andrea Schwarz

„Dein Gebet ist ein Sprechen mit Gott. Wenn du die Heilige Schrift liest, spricht Gott zu dir, wenn du betest sprichst du zu Gott.“

Augustinus

Aus „Das Wort Gottes für jeden Tag 2023“

Youcat 469

„Was ist das Gebet?“

Das Gebet ist eine Hinwendung des Herzens zu Gott. Wenn ein Mensch betet, tritt er in eine lebendige Beziehung mit Gott ein.“

„Beten ist das große Tor in den Glauben. Wer betet, lebt nicht länger aus sich, für sich von seiner eigenen Kraft. Er weiß, dass es einen Gott gibt, der zu sprechen ist. Ein Mensch der betet, vertraut sich mehr und mehr Gott an. Er sucht jetzt schon die Verbindunge mit dem, dem er eines Tages von Angesicht zu Angesicht begegnen wird. Darum gehört zum christlichen Leben das Bemühen um das tägliche Gebet. Beten kann man allerdings nicht lernen, wie man eine Technik lernt. Beten ist, so merkwürdig es klingt, ein Geschenk, das man durch Beten erhält.“

Youcat 470

„Wie kommt der Mensch darauf, zu beten?“

„Wir beten, weil wir voll unendlicher Sehnsucht sind und Gott uns Menschen auf sich hin erschaffen hat: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“(Augustinus)

Wir beten aber auch, weil wir es nötig haben; so sagt Mutter Teresa: „Weil ich mich nicht auf mich selber verlassen kann, verlasse ich mich auf ihn, 24 Stunden am Tag“.“

„Oft vergessen wir Gott, laufen vor ihm weg und verstecken uns. Ob wir vermeiden an Gott zu denken, ob wir ihn verleugnen – er ist immer da für uns. Er sucht uns, bevor wir ihn suchen, er sehnt sich nach uns, er ruft uns. Man spricht mit seinem Gewissen und merkt plötzlich, dass man mit Gott spricht. Man fühlt sich einsam, hat keinen, mit dem man reden kann, und spürt dann, dass Gott immer zu sprechen ist. Man ist in Gefahr und erfährt, dass der Ruf um Hilfe von Gott beantwortet wird. Beten ist so menschlich wie Atmen, Essen, Lieben. Beten reinigt. Beten ermöglicht den Widerstand gegen Versuchungen. Beten stärkt in der Schwachheit. Beten nimmt die Angst, verdoppelt die Kräfte, gibt den längeren Atem. Beten macht glücklich.“

Katechismus der katholischen Kirche (Kompendium 2005)

Aus dem ersten Abschnitt. Das Gebet im christlichen Leben

534. „Was ist das Gebet?“

„Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder die an Gott gerichtete Bitte um Güter, die seinem Willen entsprechen. Es ist immer eine Gabe Gottes, der kommt, um dem Menschen zu begegnen. Das christliche Beten ist die persönliche, lebendige Beziehung der Kinder Gottes zu ihrem unendlich guten Vater, zu seinem Sohn Jesus Christus und zum Heiligen Geist, der in ihrem Herzen wohnt.“

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