Das Himmelreich

Das Himmelreich – oder: warum sind wir Christen?

Es ist soweit. Heute stelle ich unser erstes Thema hier vor. Wir haben bereits darüber gesprochen und ich fasse es noch zusammen. Es ist ein Thema, das ich schon für den Pauluskreis (die Jüngerschaft, wo wir vorher waren) erarbeitet und vorgetragen habe. Jetzt habe ich es anders aufbereitet.

Begonnen haben wir mit zwei Videos über die alltäglichen Sorgen von uns Menschen. Zuerst sang Reinhard May über „Zeit zu leben“ und Adel Tawil über Sehnsüchte und Hoffnung „Ist da jemand“

Danach zeigte ich ein Video von Amelie Himmelreich „Deine Nähe“ und stimmte uns auf das eigentliche Thema ein:

1.Himmel als Naturphänomen – Teil der Schöpfung

Wenn wir in den Himmel blicken sehen wir viel blau, wenn keine Wolken da sind. Für die Farbe in des Himmel ist ein Naturgesetz verantwortlich: durch die Brechung des Sonnenlichts in der Atmosphäre erscheint der Himmel blau.

Aber Himmel ist noch viel mehr als nur blau. Er ist wie gerade erwähnt die Atmosphäre der Erde und damit die Lebensgrundlage für alles Leben. Sie enthält unsere Atemluft, lässt die Sonne scheinen, Wolken mit Regen und Wind bilden das Wetter in verschieden ausgeprägten Jahreszeiten je nach Klimazone.

Schaue ich zum Horizont, dann sehe ich wie der Himmel die Erde berührt – zumindest erscheint mir das optisch so. Und ich fühle mich direkt selbst berührt.

2. Bedeutung des Himmels

Die ursprüngliche Bedeutung von Himmel ist Gewölbe. Ein Gewölbe bietet Schutz für alles, was unter ihm ist. In dem Sinne ist die gesamte Schöpfung auf der Erde Himmel – geschützt und miteinander verbunden – durch Gottes Liebe. So wie er eben alles gemacht hat. Und auch wenn mich der Anblick des Himmels gerade selbst berührt hat, so ist er doch nicht greifbar, ist so fern, erweckt Sehnsucht nach Weite und wirkt auf besondere, ja beinahe seltsame Weise entspannend. Ich kann für Momente alles um mich herum vergessen, kann einen tiefen Frieden finden.

3. Der Himmel als Sehnsuchtsort

Als Christ glaube und fühle ich, dass Gott eine Sehnsucht in mich hinein gelegt hat. Er hat mein Ich so geschaffen, dass ich ihn suche. Aber er drängt mich nicht. Es ist mein freier Wille, ihn zu suchen. Gott will keine Leistung von mir. Er liebt mich, wie ich bin, wie er mich gemacht hat. Die einzige Leistung – wenn hier von einer Leistung überhaupt die Rede sein kann – ist meine Entscheidung für Gott. Sie bedeutet, Gott nah sein zu wollen und seinen Willen zu tun.

Wenn ich mich also für Gott entscheide – immer wieder und jeden Tag neu, erfahre ich schon in meinem irdischen Leben etwas von der Herrlichkeit des Himmelreiches. Gott lässt mich bereits auf Erden an dieser Herrlichkeit teilhaben. Weil ich das glaube, wird meine Sehnsucht nach Himmel genährt und immer wieder neu zur Motivation.

4. Der Weg zum Himmel

Wer möchte nicht an diesen Sehnsuchtsort? Ich bin mir sicher, jeder möchte dahin.

Wir wünschen uns ein friedvolles Ende und dass wir in den Himmel kommen. Das wünschen wir aber noch viel mehr denen, deren Lebensende wir selbst miterleben. Menschen, die uns nahe stehen und andere, die wir weiter entfernt kennen.

In den Vermeldungen heißt es dann oft: „Herr gib ihm oder ihr die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm oder ihr. Herr lass ihn oder sie ruh’n in Frieden.“ Dieses kurze Gebet spricht ein vertrauensvolle Bitte aus.

Glaube und Vertrauen sind wichtige Dinge auf unserem Weg zum Himmel.

Das ist umso wichtiger, weil wir es selbst nicht in der Hand haben. Aber wir können einiges dafür tun, damit uns Gott in sein Reich aufnimmt. Wir können auf seine Stimme hören und seinen Willen erkennen und tun.

Vor allem sollten wir uns nicht an materiellen Wohlstand klammern und ihn zum Götzen werden lassen. Gegen Wohlstand an sich ist nichts zu sagen. Entscheidend ist, wie wir mit Wohlstand umgehen.

Eine Textstelle in der Bibel macht dies besonders deutlich:

Aus Mt 19.24-28: „Als der Reiche hört, was er tun muss für das ewige Leben, reagiert er sehr traurig. Darauf sagt Jesus: Nochmals sage ich euch: Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“

Ich habe eine Weile überlegt, warum materieller Wohlstand eine Bedeutung für das ewige Leben haben sollte, wo doch jeder weiß, dass kein Mensch von seinem Geld etwas mitnehmen kann auf seinem letzten Weg. Aber dann wurde es mir durch den Heiligen Geist schnell klar:

Reich in dem Sinne bedeutet auch, hohen Wert auf materiellen Besitz zu legen. Dabei spielt es keine Rolle, ob einer schon wohlhabend ist oder ob einer mit wenig mehr will.

Diese Einstellung ist es, die den Weg zum Himmel versperrt, weil sie Ballast für die Seele ist. Es ist wichtig, sich von Gott führen zu lassen. Deshalb ist die Entscheidung für Gott bereits ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Himmel.

5. Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder

Aber wir dürfen die Gaben des Himmel bereits in unserem irdischen Leben kosten, denn der Weg zum Himmel, zum ewigen Leben, ist ein Weg voller Liebe; Liebe zum himmlischen Vater, zu meinem Nächsten und zu mir selbst. Das klingt recht einfach, ist aber in einer Welt mit hohen materiellen und niedrigen moralischen Wertvorstellungen oft schwer. Zu häufig lassen wir uns von irdischen Dingen verführen. Manchmal merken wir es bei all unseren liebgewordenen Gewohnheiten nicht einmal. Apropos Gewohnheiten! Machen wir uns doch zur Gewohnheit, jeden Tag Gutes zu tun. Dann ist Himmel schon auf Erden. Direkt in unserem Leben.

Vielleicht versuchst du einfach mal als neue Gewohnheit „Danke“ zu sagen für alles, was dir in deinem Alltag geschieht. Auch für das, was nicht so gut ist, weil du daran wachsen wirst.

Denn auch wenn die weltlichen Verführungen mal gewonnen haben, so vergibt mir Gott ja immer wieder, wenn ich das erkenne und bereue. Welch ein großartiger Grund zu Hoffnung und Vertrauen. Und welch ein Zeichen des Himmels hier auf Erden mitten im Leben.

Nach diesem kleinen Vortrag sangen wir noch drei Lieder, die inzwischen bekannt sind.

Zum Abschluss legte ich noch einige Impulse aus, auf denen Gedankensplitter zu „Himmel“ zu lesen waren. Eines davon fiel besonders auf

Der Himmel ist ein Sehnsuchtsort – nicht nur für Christen!

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